Sammlungen Archäologie
Der ständigen Pflege und Wahrung unserer eigenen 10000 Objekte umfassenden vor- und frühgeschichtlichen Sammlung gilt unser Hauptaugenmerk. Einen weiteren großen Teil der täglichen Arbeit unserer Archäologen umfasst die Bearbeitung der archäologischen Sammlungsbestände des Landkreises Bautzen, die Betreuung der vielen ehrenamtlichen Helfer und Bodendenkmalpfleger, ohne die viele Funde ungesehen bleiben würden, Anfragen der Bevölkerung sowie aktuelle Forschungsprojekte.
Benachbarte Museen des Landkreises beherbergen ebenfalls große Sammlungen, da an diesen Häusern jedoch keine Archäologen tätig sind, liegt das Fundmaterial zum großen Teil unbearbeitet brach. Unser Museum hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, seit März 2005 diese Sammlungen mit Unterstützung des Arbeits- und Sozialzentrums systematisch aufzunehmen und der weiteren Forschung zugänglich zu machen. Die Zahl der bearbeiteten Objekte wuchs stetig auf über 22000 an. Die Bearbeitung umfasst die Reinigung, die Rekonstruktion, die zeichnerische und fotografische Dokumentation und die wissenschaftliche Ansprache. Die neuen Erkenntnisse werden zusammen mit der dazugehörigen Altdokumentation in der Datenbank vereinigt und sind damit für Ausstellung und Publikationen weitgehend aufbereitet.
In einem aktuellen Forschungsprojekt widmen wir uns der Erforschung der Römischen Kaiserzeit in der Oberlausitz (0 - 350/380 n. Chr.). Im Mittelpunkt steht die Neubearbeitung der Altfunde dieser Epoche sowie die Erfassung und Analyse neuer Fundstellen. Ein Ziel dieses Projektes ist, die bisherigen Forschungslücken zu schließen und Licht in einen bisher wenig bekannten Abschnitt der Besiedlungsgeschichte unserer Region zu werfen. Inwieweit haben die Markomannenkriege Einfluss auf Bevölkerungsbewegungen gehabt, war die Lausitz ein regelrechtes Siedlungsgebiet, ein "Leergebiet" (nach Caesar Grenzräume zwischen verschiedenen Stämmen) oder nur ein Durchzugsgebiet?