Themenwelt Wald
Der Wald ist so alt wie die Bäume. Er befindet sich in ständigem Wandel. Aus der Westlausitz kennen wir die Wälder der Braunkohlenzeit sowie die Waldentwicklung nach der letzten Eiszeit. Begegnen Sie dem Ökosystem Wald, wandern Sie durch die Etappen der nacheiszeitlichen Waldentwicklung und schauen Sie zurück in die Tertiärwälder vor etwa 17 Millionen Jahren.
Wald; Foto: Anne Hasselbach; © Museum der Westlausitz Kamenz
Kiwis, Feigen, Passionsblumen, Palmen, Magnolien, Granatäpfel, Mammutbäume - das alles in der Lausitz? Ja - ein feucht warmes Klima ermöglichte vor 17 Millionen Jahren Lorbeerwälder und warmgemäßigte Regenwälder mit einer großen Artenvielfalt. Außerdem bedeckten große Sumpfwälder unsere Region, aus denen die großen Lausitzer Braunkohlenvorkommen entstanden sind.
Die Entwicklung natürlicher Wälder vollzieht sich in Phasen. Am Anfang stehen Pionierbaumarten, die nicht sehr alt werden, aber nachfolgenden Baumarten Schutz bieten. Diese Arten wachsen langsamer und können ein hohes Alter erreichen. Verschiedene Waldphasen können auf großer Fläche nebeneinander ablaufen oder auf kleiner Fläche eng miteinander verzahnt sein.
Waldhühner sind Symbole für intakte Wälder. Das Vorkommen von Birkhuhn, Auerhahn und Haselhuhn ist direkt an einen ungestörten, die verschiedenen Altersphasen umfassenden Wald gebunden. In Sachsens Wäldern werden Waldhühner immer seltener und gelten inzwischen als extrem gefährdet oder sind bereits ausgestorben - ein deutliches Zeichen für den Mangel an natürlichem Wald.
In der Zerfallsphase des Waldes bilden kranke, sterbende oder tote Bäume eigene Ökosysteme mit vielen eigenen Arten. Etwa 1000 mitteleuropäische Käferarten leben im und vom Holz oder von holzbewohnenden Pilzen. Heute sind viele von ihnen gefährdet, weil es in Wirtschaftswäldern kaum Totholz gibt.