Silberrausch und Berggeschrey - Archäologie des mittelalterlichen Bergbaus in Sachsen und Böhmen im Elementarium
Die Ausstellung zeigt spektakuläre Funde aus vergessenen Bergwerken des Mittelalters im Erzgebirge.
Eine Sensation für die europäische Montanarchäologie (ein Zweig der Archäologie, der sich mit Bergbau und Hüttenwesen beschäftigt) brachte die Hochwasserkatastrophe 2002 im sächsischen Dippoldiswalde ans Licht - eine vergessene Welt unter Tage wurde nach 800 Jahren wiederentdeckt.
Unter der Stadt schlummerten hochmittelalterliche Bergwerke mit außergewöhnlich gut erhaltenen Holzfunden, die nicht nur die Fachwelt in Erstaunen versetzen. Ihre Entdeckung gaben der Forschung des mittelalterlichen Bergbaus im Erzgebirge neue Impulse. Diesem ist seit 2012 das deutsch-tschechische ArchaeoMontan-Projekt in Sachsen und Böhmen auf der Spur.
Die interdisziplinäre Spurensuche unter und über Tage bildet einen Schwerpunkt der multimedialen Ausstellung. Gemeinsam mit dem ArchaeoMontan-Team begibt sich der Besucher auf die Suche nach einer mittelalterlichen Bergbausiedlung, besucht eine Ausgrabung oder unternimmt eine virtuelle Reise unter Tage in die Silbergruben.
Zu den Highlights der Ausstellung zählen die europaweit einzigartigen Holzfunde aus den mittelalterlichen Silbergruben von Dippoldiswalde und Niederpöbel. Gezeigt werden Haspelteile, Erztröge, Schaufeln, Kratzen und andere Werkzeuge aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Exponate vermitteln einen spannenden Einblick in die Arbeitswelt der Bergleute und die Organisationsstruktur eines mittelalterlichen Bergwerks.
Daneben erfährt der Besucher, wie die gewonnenen Erze in den mittelalterlichen Hüttenbetrieben und Münzstätten weiterverarbeitet wurden.